Sekundäre Pflanzenstoffe III
Wie wirken die sekundären Pflanzenstoffe im Kampf gegen Krebs?
Die Entartung von Zellen wird begünstigt, wenn dem Körper nicht ausreichend Schutzstoffe zur Verfügung stehen. In solch einem Falle können Toxine und reaktive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) das Erbgut der Zellen ungehindert schädigen, die sich dadurch ungehemmt teilen und zu Tumoren heranwachsen können.
Früher ging man davon aus, dass vor allem Umweltgiftstoffe für die hohe Zahl an Krebserkrankungen verantwortlich sind. Heute sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass ein Mangel an pflanzlicher Nahrung das wesentliche Risiko darstellt: Bis zu 60 Prozent der Krebserkrankungen soll auf das Konto einer falschen Ernährung gehen.
Wie die sekundären Pflanzenstoffe das Risiko vermindern, darüber weiß man erst seit einigen Jahren Genaueres. Es gibt zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe, die schlicht als Gegengift wirken – sie neutralisieren Toxine oder inaktivieren freie Radikale. Andere hemmen Substanzen im Körper, die potentielle Toxine „aus ihrem Schlaf wecken“ könnten. Wieder andere schirmen das Erbgut gegen „bösartige“ Angriffe ab.

Mikronährstoffe aus Obst und Gemüse verfügen über diverse Strategien, um Zellentartungen vorzubeugen.
Ein Mechanismus stärkt die Selbstheilungskräfte des Menschen. So gibt es Reparatursysteme, die die gefährlichen Schäden im Erbgut reparieren können. Gewisse Mikronährstoffe können diesen körpereigenen Reparaturdienst auf die Sprünge helfen. Einige sekundäre Pflanzenstoffe hemmen auch Hormone, die bei verschiedenen Krebsarten eine wichtige Rolle spielen. Ein Beispiel sind die Östrogene, weibliche Geschlechtshormone, die bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle spielen.
Ein weiterer Mechanismus setzt auf die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Zellen. Krebszellen erhalten von den benachbarten, gesunden Zellen keine Informationen mehr darüber, dass sie ihre unkontrollierte Vermehrung stoppen sollten. Sie haben sich praktisch von ihrer Umgebung abgeschottet. Sekundäre Pflanzenstoffe erhöhen die Zahl der Verbindungskanäle zwischen den Zellen. Dadurch ist die Krebszelle wieder zugänglich und wird in ihrer Vermehrung gestoppt.
Mittlerweile belegen zahlreiche in vivo und invitro Studien die Wirksamkeit sekundärer Pflanzenstoffe hinsichtlich der Vorbeugung von Krebserkrankungen, deren Ergebnisse in einschlägiger Fachliteratur veröffentlicht wurden.